and8 Mixtape Classics - Vol. 1 mit Storm

Herzlich Willkommen zur 1. Ausgabe der "and8 Mixtape Classics". Lange vor Beginn des Milleniums im Jahr 2000, bevor uns die mediale Transformation vereinnahmte, waren sogenannte Musikkassetten, kurz MC's, das Medium über das die klassischen Mixtapes unter das Volk gebracht wurden. Abgespielt wurden diese über die allseits bekannten Ghettoblaster und Boomboxen, die es seit den frühen 70iger Jahren in allen möglichen Variationen gab und die vor allem in den 80iger Jahren eine regelrechte Blütezeit erlebten.

Die Mixtapes in den 90igern waren vor allem in den Breaking Kreisen sehr bekannt. Neue Musik wurde meiste nur über Vinyl oder eben die Mixtapes vertrieben. CD's gab es zu Beginn der 90iger auch schon aber die Meisten liebten das RAW-Format "Kassette" und produzierten teilweise ganze Mixtape Serien für die Szene.

Die erste Serie, die wir heute vorstellen, ist von niemanden geringeren als Niels Robitzky aka Storm persönlich. Natürlich gehörte er nicht zu den klassischen DJ's, zählte Anfang der 90iger aber schon zu den Koryphäen und war international in Szenekreisen sehr bekannt. Deshalb produzierte er, wie viele Andere auch, eine eigene Mixtape Serie, auf der seine Lieblingsmusik zu finden war, die er im Training hörte und dadurch auch andere Tänzer inspirieren wollte.

"Ich bin Musikliebhaber und hatte viele Platten!" Deejay zu werden war anfangs immer sein Plan B, so Niels Robitzky. Auf die Idee eine Mixtape Serie zu machen kam er eigentlich durch's Training in der Zille (Jugendzentrum in Berlin). Schon damals hatte er immer coole Musik am Start und er und andere Tänzer waren genervt, wenn der Song nach den üblichen 3-4 Minuten schon wieder vorbei war. Deshalb beschloss er es gleich richtig anzugehen und produzierte einige Mixtapes, u.a. die nachfolgenden:

• Storms B-Boying Jam
• Storms Locking Jam
• Storms Poping Jam
• Storm Electro Jams

Aufgenommen am heimischen Plattenspieler legte Storm mit diesen Mixtapes, gerade in den 90igern, eine Grundlage für die Szene und brachte Songs und Interpreten ins Spiel, die zwar bekannt waren aber eben auch der stetig wachsenden urbanen Tanzgemeinde zu Motivation und Energie im Training verhalfen. Den Vertrieb übernahm DJ Moe aus Mannheim, der damals einen eigenen Plattenladen und Musikvertrieb leitete.